Page 77 - Jubibroschuere_2019
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Mobilität und Logistik
Führungskräfte müssen die erforderlichen Rah- der Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und im Nut-
menbedingungen schaffen, damit ein Produk- zen der IKT-bezogenen Themenstellungen. Erste
tionssystem von den Mitarbeitern gelebt und pilothafte Umsetzungen bspw. in der Automation
kontinuierlich weiterentwickelt wird. Für eine von operativen Logistikabläufen erscheinen viel-
Umsetzung des GPS-Prinzips werden drei versprechend, sind jedoch noch nicht in größe-
Kernmethoden empfohlen: 11 rem Umfang publiziert und bewertet worden. In
der Diskussion zeigt sich ein wachsender Bedarf
– Ein Zielmanagement („Hoshin Kanri“) stellt der Branche an einer verständlichen und über-
sicher, dass die zahlreichen dezentralen sichtlichen Einordnung der neuen IKT-Konzepte
Verbesserungen auf die Unternehmensziele und -Instrumente in das klassische Gerüst Ganz-
abgestimmt sind – hierfür werden die strategi- heitlicher Produktions- und Logistiksysteme.
schen Unternehmensziele bis auf die operati-
ve Ebene übertragen
– Ein Shopfloor-Management schafft die Vor-
aussetzung dafür, dass der Mitarbeiter sowohl
die Qualifikation als auch die Zeit für den
täglichen Verbesserungsprozess hat – das
Shopfloor-Management schafft die orga-
nisatorischen Rahmenbedingungen für die
Führung vor Ort
– Erst ein Führen vor Ort füllt die geschaffenen
Voraussetzungen mit Leben und verfolgt die
vorgegebene Richtung des Zielmanagements Literatur
– Bengler, K./Lock, C./Teubner, S. et al. (2017). Der Mensch in der Pro-
Durch den Einsatz dieser Methoden wird die duktion von Morgen, in: Reinhart, G. (2017). Handbuch Industrie 4.0:
Problemlösung vor Ort stimuliert und es entsteht Geschäftsmodelle, Prozesse, Technik. München: Carl Hanser Verlag.
eine Verbesserungskultur, die auch Vorausset- S. 51–88
zung zur Arbeit und Verbesserung in komplexen – Göpfert, I./Braun, D./Schulz, M. (2017). Automobillogistik: Stand und
digitalisierten Produktions- und Logistikabläufen Zukunftstrends. 3. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler
ist. – Gorecky, D./Hennecke, A./Schmitt, M. et al. (2017). Wandelbare
modulare Automatisierungssysteme, in: Reinhart, G. (2017).
4 Fazit und Ausblick Handbuch Industrie 4.0: Geschäftsmodelle, Prozesse, Technik.
München: Carl Hanser Verlag. S. 555–586
Die Automobilindustrie stellt sich den Forderun- – Hammer, H. (2019). Warten aufs schnelle Netz, in: Automobil Industrie,
gen nach weiterer Kostensenkung und neuen Ausgabe 3, S. 54
Umweltauflagen, die sich nur durch ständige – Hess, T. (2019). Digitale Transformation strategisch steuern.
Innovation in den Produkten und konsequen- Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
te Anstrengungen in den Prozessen über die – Hultzsch, A./Intra, C./Mielke, T. et al. (2015). Mitarbeiterorientierung
gesamte Lieferkette erfüllen lassen. Das Ergebnis und zielorientierte Führung, in: Dombrowski, U./Mielke, T. (2015):
der Befragung lässt den Schluss zu, dass in der Ganzheitliche Produktionssysteme – Aktueller Stand und zukünftige
Logistik der Unternehmen noch umfangreiche Entwicklungen. Berlin Heidelberg: Springer Vieweg. S. 128–148
Potenziale hierfür gehoben werden können. – Klug, F. (2018). Logistikmanagement in der Automobilindustrie.
Die Umsetzung einiger innovativer IKT-Themen, 2. Aufl. Berlin; Heidelberg: Springer Vieweg
bspw. der globalen „Industrial Cloud“, wird zu- – Kuster, J./Bachmann, C./Huber, E. et al. (2019). Handbuch Projekt-
künftig nicht nur eine technische, sondern auch management: Agil – Klassisch – Hybrid. 4. Auflage Berlin; Heidelberg:
eine organisatorische Herausforderung sein, Springer Gabler
deren Größenordnung noch nicht abzuschätzen – Lochmahr, A. (2016). Praxishandbuch Grüne Automobillogistik.
ist. Eine kontinuierliche und proaktive Auseinan- Wiesbaden: Springer Gabler
dersetzung mit dem aktuellen Stand der Themen – Otzen, K. (2019). VW setzt auf Kooperation, in: VDI Nachrichten,
ist wichtig, um den richtigen Zeitpunkt und Ausgabe 14, S. 9
Rahmen für eine Umsetzung in den Betrieben – Pfohl, H. C. (2018). Logistiksysteme – Betriebswirtschaftliche Grund-
zu bestimmen. Die Befragung zeigt, dass auch lagen. 9. Auflage Berlin; Heidelberg: Springer Vieweg
in den klassischen organisatorischen Themen – Reinhart, G. (2017). Handbuch Industrie 4.0: Geschäftsmodelle,
wie bspw. den Materialbereitstellungskonzepten Prozesse, Technik. München: Carl Hanser Verlag
noch Potenziale liegen. Den Themen Lean- und – Wagner, H./Kabel, S. (2018). Mobilität 4.0: neue Geschäftsmodelle für
Shopfloor-Management kommt auch in der Produkt- und Dienstleistungsinnovationen. Wiesbaden: Springer Gabler
digitalen Welt eine hohe Bedeutung zu. Weiteren – Winkelhake, U. (2017). Die digitale Transformation der Automobilindust-
Forschungsbedarf sehen die Autoren vor allem in rie: Treiber – Roadmap – Praxis. Berlin; Heidelberg: Springer Vieweg
11 Vgl. Hultzsch, A./Intra, C./Mielke, T. et al. (2015), S. 132ff.