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Umwelt & Ressourcen



                              Beobachtung von sehr stark positiven bzw. sehr   ausgeprägtes Umweltbewusstsein sowie durch
                              stark negativen Abweichungen vom Mittelwert   ein gut ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein
                              für die unterschiedlichen Faktoren ausgewählt.   aus. Sie vermeiden die Konsequenzen eines
                              Daraus resultierten vier Gruppen, die im Weiteren   ungesunden Lebensstils und stufen Nahrungs-
                              als „Vorzeige-Bio-Konsumenten“ mit einem Anteil   mittel als grundsätzlich wichtig ein. Im Gegensatz
                              von 19,7 %, als „Sorglose Bio-Gegner“ (Anteil   zu den  „Vorzeige-Bio-Konsumenten“ bewerten
                              17,1 %), als „Aufmerksame Ökologen“ (Anteil   diese Personen Wildfische hinsichtlich Kontrolle,
                              39,7 %) und als „Ignoranten“ (Anteil 23,6 %) be-  Verfügbarkeit und Kosten schlechter im Vergleich
                              zeichnet werden. Alle vier Cluster unterscheiden   zu Zuchtfischen. Etwa 50 % der „Aufmerksa-
                              sich signifikant hinsichtlich der in der Statistik   men Ökologen“ kaufen regelmäßig Fisch; 60 %
                              berücksichtigten Faktoren. Bemerkenswert ist,   konsumieren ihn regelmäßig. Das entspricht dem
                              dass in der Summe 797 „Vorzeige-Bio-Konsu-  Ergebnis des Clusters der „Vorzeige-Bio-Konsu-
                              menten“ und „Aufmerksame Ökologen“ ins-  menten“. In der Gruppe der „Aufmerksamen
         Copyright: Colourbox  gesamt 546 „Sorglosen Bio-Gegnern“ und „Igno-  Ökologen“ sind Frauen mittleren Alters und west-
                              ranten“ gegenüberstehen. Die Gruppe, der man   deutsche Personen stärker vertreten als in den
                              verantwortliches Handeln zutraut, überwiegt.  anderen Gruppen.

                              Für eine ausführliche Beschreibung jeder Gruppe   In der Gruppe der „Ignoranten“ sind im Vergleich
                              wurden neben den soziodemographischen As-  zu den anderen Clustern mehr Jüngere (16 - 25
                              pekten auch die Häufigkeit des Fischverbrauchs   Jahre) und Singles vertreten. Alle zusammen
                              und des Fischkaufs betrachtet. Alter, Geschlecht,   haben sie ein sehr geringes Gesundheitsbe-
                              Bundesland, Familienstand, Haushaltsgröße,   wusstsein und denken nicht über die Folgen un-
                              Häufigkeit des Fischkonsums oder Fischeinkaufs   gesunder Ernährung nach. Nahrungsmittel sind
                              unterscheiden sich in jeder Gruppe signifikant,   für sie von geringer Bedeutung. Das Umweltbe-
                              während der Bildungshintergrund und das Ein-  wusstsein ist sehr schwach ausgeprägt und der
                              kommen innerhalb der Cluster nicht signifikant   Wert des Kaufs von Bio-Lebensmitteln sowie der
                              voneinander abweichen.                   Genuss beim Verzehr sind eher weniger wichtig.

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                              Die Gruppe 1, die „Vorzeige-Bio-Konsumenten“,   Aufklärung zum nachhaltigen Fischkonsum
                              kaufen und konsumieren regelmäßig Fisch. Für   – gut für Mensch, Tier und Umwelt
                              Personen in diesem Cluster ist der Symbolwert
                              von Lebensmitteln außerordentlich hoch. Dem   Durch unsere Forschungsarbeit können auf der
                              Kauf von Bio-Lebensmitteln wird große Bedeu-  Basis der Clusterung der Fischkonsumenten
                              tung beigemessen. Das Umweltbewusstsein ist   in Deutschland und anhand der Unterschiede
                              stark ausgeprägt, das subjektive Wissen über   in Bezug auf die untersuchten Faktoren Auf-
                              Fische wird hoch eingeschätzt und die Qualität   klärungskampagnen zielgerichtet und auf die
                              des Wildfisches wird im Vergleich zur Qualität   jeweilige Konsumentengruppe abgestimmt ent-
                              des Zuchtfisches als höher bewertet. Der Kon-  wickelt werden. Die Ansprache kann verständ-
                              sum von Wildfischen wird als gesünder gegen-  lich, produkt- und prozessbezogen erfolgen. Das
                              über Zuchtfischen eingeschätzt. Auch Faktoren   Bewusstsein der Verbraucher kann hinsichtlich
                              wie Kontrolle, Verfügbarkeit und Kosten sind   der Qualität von Fischen, hinsichtlich ihrer Be-
                              ihnen sehr wichtig.                      deutung als Proteinlieferanten, hinsichtlich der
                                                                       Ressourceneffizienz der Produktion sowie in
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                              Die „Sorglosen Bio-Gegner“ stellen die kleinste   Hinsicht auf die Nachhaltigkeit der Aquakultur
                              Gruppe dar und unterscheiden sich von den   geschärft werden. Auf diese Weise könnten die
                              anderen drei Clustern durch ein extrem schwach   vorliegenden Forschungsergebnisse zu einer
                              ausgeprägtes Umweltbewusstsein. Diese Per-  Steigerung der Akzeptanz von Fischprodukten
                              sonen sehen keinen oder nur einen schwach   aus der Zucht führen. Dies ist von immenser Be-
                              ausgeprägten Mehrwert im Verzehr von Bio-   deutung, da Aquakulturprodukte für die Versor-
                              Produkten und nur einen geringen symbolischen   gung mit gesunden Lebensmitteln unverzichtbar
                              Wert im Fischkonsum. Unter den „Sorglosen   sind und in steigendem Maß sein werden, um
                              Bio-Gegnern“ sind am meisten Personen von   nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit
                              66 Jahren und älter vertreten, eine Altersgruppe,   die Proteinversorgung sicherzustellen.
                              die eigentlich ganz besonders auf eine wertige
                              Ernährung achten müsste.                 Das Projektteam
                                                                       Zum Projektteam gehören außerdem:
                              Die „Aufmerksamen Ökologen“ sind die größte   Carolin Ackermann, Katharina Hary und
         Copyright: Colourbox  Gruppe und zeichnen sich durch ein sehr stark   Dr. Stefanie Cramer von Clausbruch.
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