Page 116 - Jubibroschuere_2019
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Umwelt & Ressourcen
Abb. 5: Teilentladungen in
Koronareuse mit neuer Isolier-
gasmischung
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Versuche ist
herauszufinden, wie sich das TE-Verhalten des
neuen Gases möglicherweise von dem anderer
Gase unterscheidet. Dies ist sowohl für Anlagen-
bauer, Anwender als auch Messtechnikprodu-
zenten relevant. Mittels TE-Messungen können
Anlagen zerstörungsfrei geprüft werden. Besitzt
das neue Isoliergas anderes TE-Verhalten als die
heute verwendeten, kann es zu falschen Auswer-
tungen und so zu Fehleinschätzungen kommen,
da die derzeitigen Normen nicht passen würden.
2. Langzeitverhalten
Im „kleinen Labor“ wurden in einem großen und
kleinen Prüfvolumen Versuche gefahren und dabei
die Auswirkungen mehrerer Durchschläge ver-
glichen. Hierdurch kann letztlich entschieden
werden, für welche Anwendungen welches Gas
eingesetzt werden kann. Kommt es beispiels-
weise zu einer Steigerung der Isolierfähigkeit nach
mehreren Durchschlägen in einem kleinen Volu-
men, eignet es sich nicht als Überspannungsab-
leiter, da dieser dann zu spät zünden würde.
Für eine dauerhaft isolierende Anwendung eignet
es sich jedoch gut. Für diese Versuche wurde
u. a. ein vollautomatisierter Prüfstand verwendet,
der immer nach einer Minute Pause die Spannung
hochfährt und den Durchschlagswert erfasst.
Die Langzeitversuche lieferten außerdem Er-
kenntnisse für wichtige Randbedingungen
innerhalb der Versuchsreihen, da durch sie Abb. 6: Thermografie zu Erwärmungs-
herausgefunden wurde, ob es zu Entmischungs- vorgängen in Isoliergasmischungen
erscheinungen kommt und wie sich die Gas-
mischungen nach einigen Durchschlägen ver-
halten. Somit konnten die notwendigen Pausen
zwischen den Versuchsfahrten definiert werden.