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bringen damit unterschiedliche Wärmemengen   seren ökologischen und ökonomischen Bilanz.
                                  in den Rauchgasstrom ein.             Gegenwärtig wird das CFD-Modell um die
                                                                        Möglichkeit erweitert, Mehrphasenströmun-
                                  Rauchgasspezies: Für den Transport der   gen und Verdampfungsverhalten abbilden zu
                                  betrachteten Rauchgasspezies und deren Ver-  können. Dies ermöglicht die Analyse und die
                                  brennungsreaktionen sind Anteile der einzelnen  Optimierung der Einbringung von flüssigen
                                  Rauchgasspezies am gesamten Massenstrom   Zusatzstoffen. Dies ist bei der Schadstoffmin-
                                  relevant, sie bestimmen die frei werdende   derung mittels selektiver nicht-katalytischer
                                  Energie, das Verbrennungsverhalten und die   Stickstoffreduktion (SNCR) der Fall und unsere
                                  Rauchgaszusammensetzung. Die Reaktionen   Forschung bietet vor dem Hintergrund geänder-
                                  werden mit einem Eddy-Dissipation-Modell   ter Emissionsgrenzwerte eine Optimierung des
                                  abgebildet.                           Einsatzes der benötigten Zusatzstoffe.

                                  Strahlungseigenschaften: Absorptions-,
                                  Emissions- und Extinktionsgrade, die den
                                  strahlungsförmigen Wärmeaustausch zwischen
                                  Rauchgas und Kesselwand beeinflussen. Basis
                                  für diese Strahlungseigenschaften bilden die
                                  HITRAN-Daten, aus denen die Parameter für
                                  ein mehrbändiges Strahlungsmodell abgeleitet
                                  werden.

                                  Diskussion und Ausblick

                                  Die Simulationsergebnisse des Modells zeigen
                                  eine gute Übereinstimmung mit der realen An-
                                  lage insbesondere bei der Vorhersage von Strö-
                                  mungsverhältnissen, Verbrennungsreaktionen
                                  und Energietransport. Dies wird durch Infrarot-
                                  aufnahmen des Kessels und durch Berechnung
                                  der theoretischen Wärmetauscherleistung
                                  belegt werden. Die Kombination von Brennstoff-
                                  und Fluidsimulation hat neue Möglichkeiten
                                  zur Planung, Optimierung und Steuerung von
                                  Verbrennungsprozessen bei Rostfeuerungen
                                  eröffnet. Insbesondere detaillierte Kenntnisse
                                  über Strömung und Energietransport ermögli-
                                  chen gezielte Eingriffe in die Entwicklung und   Abb. 2: Infrarotaufnahme eines Kraftwerks zur
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