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Basierend auf dem Grundmodell wurden drei   Mehrere UDFs und die gegebenenfalls nötigen
            grundlegende Modellvarianten zur Parameter-  Hilfsfunktionen werden in einer Programm-Bi-
            generierung validiert:                bliothek zusammengestellt, kompiliert und in
                                                  Fluent eingebunden.
               –  Das Rostmodell zur Simulation der Vorgänge
               über dem Rost zur standardisierten Daten-  Beschreibung des CFD-Modells
               generierung (Nutzung des CFD-Modells zur
               Testreihensimulation),             Das Modell umfasst die Rauchgasseite des Kes-
               –  das Reglermodell zur Bestimmung und   sels. Die Rauchgasführung wird vom Rost bis
               Auslegung von Regelparametern zur Da-  hinter die Überhitzer im dritten Zug erfasst. Es
               tengenerierung (CFD-Simulation geregelter   bildet das Entgasungsverhalten des Brennstoffs
               Anlagenzustände) und               auf dem Rost, die Einbringung von Primärluft,
               –  das Vergleichsmodell zur direkten Ankopp-  Sekundärluft, Rezirkulationsgas und alle Wär-
               lung (OPC-Schnittstelle) an Anlagen und   metauscher ab. Das Brennstoffbett selbst, die
               Simultansimulation auf Basis von Livedaten   Abgasnachbehandlung und die Entnahmestelle
               aus dem Prozessleitsystem (Validierung des   für die Rauchgasrezirkulation sind nicht Teil der
               CFD-Modells und zur Entwicklung eines   CFD-Simulation.
               modellprädiktiven Regelansatzes).
                                                  Die Randbedingungen sind anlagenspezifisch
            Kopplung von Matlab und Fluent        und können sich je nach Last und Betriebspunkt
                                                  stark unterscheiden. Das Modell kann sich
            Die komplexen Brennstoffreaktionen auf dem   an diese unterschiedlichen Betriebszustände
            Rost, die von der unabhängigen Matlab-Simula-  anpassen.
            tion geliefert werden, dienen als Randbedingung
            der CFD-Simulation. Die von Matlab generierten   Die Randbedingungen für das Modell sind die
            Daten liegen als Textdateien vor und müss-  folgenden:
            ten vor der Verwendung in Fluent aufbereitet
            werden. Diese Schnittstellenfunktion wird von   Massenströme: Zu- und abfließende Gasmas-
            User-Defined Functions (UDFs) übernommen,   senströme bilden die Grundlage der Strö-
            welche die Textdatei einliest und in Massen-  mungssimulation. Es werden berücksichtigt:
            strom und Massenanteile umrechnet.    Primärluft, Sekundärluft, Rezirkulationsgas und
                                                  Brennstoff. Zur Simulation der Überhitzer wird
            Eine UDF ist ein in der Programmiersprache C/  auf ein Porositätsmodell zurückgegriffen, um
            C++ geschriebenes Programm, das in Fluent   den Einfluss der Rohrbündel auf den Rauch-
            importiert wird und dort, je nach Anwendung,   gasstrom zu erfassen.
            unterschiedliche Funktionen erfüllt. Als Schnitt-
            stelle zwischen der UDF und Fluent dienen   Energieströme: Massenströme, Verdampfer und
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            dabei die DEFINE-Makros, die von Fluent für   Überhitzer bewirken einen Wärmestrom über
    83      unterschiedliche Zwecke bereitgestellt werden.   die Systemgrenze hinweg. Die Massenströme
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