Page 111 - HTW_25_Jahre_Forschung
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             0%                       0    Koop Jahr  kein Koop Jahr  Mädchen  Junge     1
                   Ohne/Hauptschule  Realschulabschluss  (Fach-)Abitur  Hochschulabschluss  sozial-emotionale Kompetenz 1  Mittelwerte  Zufrieden mit  der Entscheidung  Entscheidung ebenso   wieder treffen



                                      sozial-emotionale Kompetenz 2


              Vorzeitig eingeschult   sozial-emotionale Kompetenz 3  hoher Wert= hohe Merkmalsausprägung  Koop Jahr
                                                                                          kein Koop Jahr
                                                                                         Mittelwerte
                                                                                         1=Trifft nicht zu
                                                                                         4=Trifft voll zu
            Abb. 2: Entscheidung für frühzeitige                                         Abb. 4: Retrospektive subjektive
            Einschulung in Abhängigkeit des                                              Einschätzung zur Entscheidung
            höchsten Bildungsabschlusses der   Abb. 3: Schulbezogene sozial-emotionale Kompetenzen (Mittelwerte) in   über die frühzeitige Einschulung
            Mutter (prozentuale Häufigkeiten)   Abhängigkeit der Teilnahme am Kooperationsjahr bzw. Geschlecht  (Mittelwerte der Eltern)




                                  sein scheinen, treffen andere Eltern eher aus   Projektleitung
                                  bildungsrelevanten Gründen diese Entscheidung.
                                                                        Prof. Dr. Charis Förster, Prof. Dr. Dieter Filsinger,
                                  Letztlich zeigen sich beim Vergleich der regulär   Dr. Marianne Lück-Filsinger; Fakultät für Sozial-
                                  eingeschulten Kinder mit den sog. Kann-Kindern   wissenschaften, Institut Pädagogik der Kindheit
                                  keine generellen statistisch signifikanten Unter-  (IPK); Forschungsgruppe für Bildungs-, Evalua-
                                  schiede innerhalb der kognitiven Kompetenzen.   tions- und Sozialstudien (ForBES)
                                  Allerdings sind Unterschiede im sozial-emotio-
                                  nalen Bereich deutlich evident, insbesondere für   Veröffentlichungen
                                  die Jungen (3. EZP, 2. Schuljahr) (siehe Abb. 3).
                                  Mädchen werden signifikant häufiger als   Förster, Charis (2015). Kooperation von Erzieher/innen und Leh-
                                  Kann-Kinder frühzeitig eingeschult als Jungen.   rer/innen bei der Übergangsgestaltung und ihre Bedeutung für
                                  Ein Grund dafür könnte eben darin liegen, dass   den kindlichen Entwicklungs- und Bildungsprozess. In: Ruppin,
                                  Mädchen sich eher unauffällig in das schulische   Iris (Hrsg.). Professionalisierung in Kindertagesstätten. Weinheim
                                  Gruppengeschehen integrieren als Jungen: So   und Basel: Beltz/Juventa, S. 163-180
                                  unterscheiden sich beide Geschlechter nicht in
                                  Bezug auf schulbezogene kognitive Fähigkeiten,   Lück-Filsinger, Marianne (2015). Grounded Theory – ein Beispiel
                                  Mädchen haben jedoch höhere Kompetenzen im   aus der Evaluationspraxis. In: Giel, Susanne, Klockgether, Katha-
                                  schulbezogenen sozial-emotionalen Bereich.  rina & Mäder, Susanne (Hrsg.). Evaluation – Aktuelle Trends und
                                                                        Entwicklungen. Münster: Waxmann (im Erscheinen)
                                  Werden Eltern retrospektiv befragt, ob sie mit
                                  ihrer Entscheidung für oder gegen eine frühzei-
                                  tige Einschulung im Nachhinein zufrieden sind,
                                  so scheint das Kooperationsjahr eine bedeu-
                                  tende Schlüsselfunktion einzunehmen: Eltern,
                                  deren Kinder diese besondere institutionelle
                                  Vorbereitung auf die Schule in Anspruch nehmen
                                  konnten, sind mit ihrer getroffenen Entscheidung
                                  zufriedener und würden sich deutlich häufiger
                                  ebenso wieder entscheiden (gleich ob Eltern
                                  sich für eine vorzeitige Einschulung entschieden
                                  haben oder nicht; siehe Abb. 4).

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