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Soziale Arbeit











            Praxisreferate als Grenzstellen von Hochschulen –

            Annäherungen an eine Neubestimmung der

            Funktion von Praxisreferaten



            Dipl.-Päd. Manuel Freis
            Fakultät für Sozialwissenschaften





            Der Beitrag verdeutlicht an den hochschulpoli-  einerseits die Bedeutung einer Verständigung auf
            tischen Entwicklungen seit den Bologna-Refor-  Qualitätsstandards in der Praxisausbildung von
            men, welche Bedeutung Praxisreferaten bei der   Studierenden zwischen den Lernorten (Fach-)
            didaktisch-curricularen Gestaltung von Studien-  Hochschule und berufliche Praxis. Andererseits
            gängen der Sozialen Arbeit zukommt und welche   wird darauf hingewiesen, dass die Potenziale
            Möglichkeiten deren besondere Positionierung   einer Verknüpfung der beiden Lernorte stärker
            an den Grenzen der Hochschule eröffnet. Dabei   genutzt werden müssten und die „noch überwie-
            wird in einem ersten Zugang das Zusammenspiel   gend vorherrschende Zuordnung des Theorieer-
            der Lernorte Hochschule und berufliche Praxis   werbs zum ‚Lernort (Fach-)Hochschule‘ und des
            im Sinne einer lernortübergreifenden hochschul-  Erwerbs praktischer Handlungskompetenz zum
            didaktischen Aufgabe skizziert. Davon ausge-  ‚Lernort Praxis‘“ (ebd.: 6) eine konzeptionelle
            hend wird das Praxisreferat als Grenzstelle von   Verkürzung darstelle. Die AGJ resümiert treffend:
            Hochschulen beschrieben und am Studiengang
            „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ der
            htw saar wird verdeutlicht, welche Gestaltungs-  „Die Qualifizierung der Studierenden über das Zusammen-
            möglichkeiten der Schnittstelle zwischen Wissen-  spiel der Lernorte (Fach-)Hochschule und Praxis kann nur als
            schaft und beruflicher Handlungspraxis eine   eine Leistung aller beteiligten Akteure erfolgreich durchgeführt
            inhaltliche Verknüpfung von Studium und Praxis   werden. Die dafür notwendigen Voraussetzungen müssen
            befördern können.                        anerkannt, in entsprechenden Leistungsvereinbarungen
                                                     zwischen den Verantwortlichen aufgenommen und im Rahmen
            Lernortübergreifende Hochschuldidaktik   professionellen Handelns der Lernorte (Fach-)Hochschule und
            als Gestaltungsverantwortung von Hoch-   Praxis befördert werden.“ (Ebd.: 17)
            schulen

            Seit den Bologna-Reformen rücken die Praxis-  Zur „zielgerechte[n] Weiterentwicklung der Praxis
            anteile im Studium in besonderer Weise in den   als akademisch reflektierter Lernort“ (FBTS
            Blick fachpolitischer Diskussionen. Gerade in der   2016a: 1) kann eine Wissenschaftsfähigkeit der
            Sozialen Arbeit stehen Praktika dabei im Span-  Praxis ebenso beitragen wie eine Praxistauglich-
            nungsfeld von Disziplin und Profession (vgl. Mair   keit der Wissenschaft (vgl. Freis 2016: 221). Roth
            2001), was die Diskussion um die staatliche An-  und Gabler verdeutlichen dabei auf praktischer
            erkennung seit der Einführung der Bachelorstudi-  Seite die besondere Rolle von Praxisanleitenden
            engänge sowie die Qualifikationsprofile künftiger   in der beruflichen Praxis der Sozialen Arbeit.
            SozialarbeiterInnen verdeutlicht (vgl. AGJ 2015;   Gleichzeitig weisen sie auf die Bedeutung von
            BAG 2016; FBTS 2016a). So zeigt die Arbeits-  Praxisämtern/-referaten als Schnittstellen zwi-
            gemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ)   schen den Lernorten hin, die in der Gestaltung
            in ihrem Diskussionspapier „Die Kooperation der   der Kooperation der Lernorte auf eine generalis-
            Lernorte stärken! – Der Praxisbezug und dessen   tische Berufsbefähigung als Ziel grundständiger
            Bedeutung für die staatliche Anerkennung in den   Studiengänge der Sozialen Arbeit hinarbeiteten
            Studiengängen der Sozialen Arbeit“ (AGJ 2015)   (vgl. Roth/Gabler 2012: 24ff.). Der schmale Grat,
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