Page 70 - HTW_25_Jahre_Forschung
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Abb. 2: CONVERGE Projektpräsentation auf der Pressekonferenz
(v.l.n.r.): Dr. Bernd Rech (Volkswagen Konzernforschung),
Prof. Dr. Horst Wieker (htw saar), Viktor Delski (Fraunhofer AISEC),
Gerd Riegelhuth (hessen mobil)
Abb. 3: CONVERGEArchitektur
Gegenwärtig erarbeiten die CONVERGE-Partner Als Vorbild der multiplen Kommunikationsar-
die Architektur für einen solchen Car2X-System- chitektur dient das Internet, in dem Strukturen
verbund. Sie legen fest, wie die unterschiedlichen dezentral verteilt und alle Beteiligten gleichbe-
Verkehrsinstitutionen zukünftig in Abhängigkeit rechtigt sind. Offene Standards und Interopera-
ihrer Zuständigkeiten und Rollen zusammen- bilität des erweiterbaren Systems sind dabei
arbeiten. Der Car2X-Systemverbund entwickelt von strategischer Bedeutung. Da die Entwick-
dazu eine vollständig neue, offene Kommunika- lungsarbeit der CONVERGE-Partner system- und
tions-, Dienste- und Organisationsarchitektur, providerübergreifend ausgerichtet ist, kann das
die den neuesten Stand der Kommunikations- System über Zuständigkeits- und Ländergrenzen
technologien sowie der IT-Sicherheit abbildet. hinweg jederzeit eingesetzt werden.
Dabei wird nicht nur die technologieübergreifen-
de kommunikationstechnische Vernetzung von Akteure bündeln
Fahrzeugen mit relevanten Informationsquellen
berücksichtigt, sondern es werden auch Informa- Das ambitionierte Vorhaben, eine dynami-
tionsanbieter mit einbezogen, die für den Betrieb sche Netz-Architektur zu entwickeln, verfolgt
von kooperativen Systemen des Intelligenten keinen Selbstzweck. Je mehr Straßeninfra-
Verkehrs – sogenannte IVS-Systeme – orga- strukturbetreiber, Verkehrsleitzentralen und
nisatorisch verantwortlich sind. Hierzu zählen Servicedienstleister Informationen aus dem
die Betreiber von Verkehrsinfrastrukturen, fließenden Verkehr gewinnen und weiterverar-
Mobilfunknetzen und speziellen WLAN-Netzen beiten, umso wirkungsvoller ist die intelligente
an Straßen – sogenannten IRS-Netzen – sowie Verkehrsführung. Nutznießer sind in erster Linie
Fahrzeughersteller und IVS-Diensteanbieter. die Fahrzeugführer. Sie erhalten über Fahrer-
Über definierte Zugangspunkte werden zerti- informations- und Fahrerassistenzsysteme
fizierte Diensteanbieter in den für alle offenen aktuelle und hochauflösende Mobilitätsdaten.
Systemverbund integriert. Oberstes Ziel ist Außerdem werden sie per Handy, Rundfunk oder
die dezentrale und dynamische Kopplung aller Verkehrssignal frühzeitig vor Gefahren gewarnt.
Systeme und Akteure über Zuständigkeits- und Auch Status-Informationen für Speditionen
Ländergrenzen hinweg unter Beachtung der und LKW-Fahrer sollen effizienter als bisher
aktuellen IT-Sicherheitsstandards hinsichtlich zwischen den Fahrzeugen und eingebundenen
Verschlüsselung, Autorisierung, Authentifizie- Dienstleistern ausgetauscht werden.
rung und Schutz der Privatsphäre.
Security first
Multiple Referenzarchitektur
Ohne ausreichende Sicherheit der Daten könnten
Dreh- und Angelpunkt ist die Entwicklung einer Störungen im Mobilitätskonzept auftreten, die
herstellerübergreifenden und fahrzeugtypunab- ein hohes Gefährdungspotential für die Nutzer
hängigen Systemarchitektur. Aktuell entsteht ein darstellen. Entsprechend ist die Entwicklung
Modell, das den Informationsaustausch sowohl eines tragfähigen Datenschutzkonzeptes
über Mobilfunk und als auch über WLAN-Technik Grundvoraussetzung für erfolgreiche Umsetzung.
(IRS-Netze auf Basis von ETSI ITS G5) berück- Gemeinsam entwickeln die CONVERGE-Partner
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sichtigt und darüber hinaus in der Lage sein wird, eine Sicherheitsarchitektur für alle relevanten
69 kommende Technologien zu integrieren. Bereiche (Netzwerk, Anwendungs- und System-