Page 160 - HTW_25_Jahre_Forschung
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Abb. 2: Prototyp des Nebelsensors für Tests Abb. 3: Vollmondphase bei Föhn
unter realen Bedingungen Aufnahme vom 23.06.2013, 03 Uhr, Belichtungszeit 30 s
09.09.14 beim Deutschen Patentamt als deut- Lichtmonitoring
sche Prioritätsanmeldung mit Prüfantrag einge-
reicht. Für dieses zweite HaSe-Patent konnte im Ebenfalls schon angelaufen ist ein Pilotprojekt
November 2014 ein Unterlizenzierungsvertrag zum Lichtmonitoring in Andermatt, gefördert
für den amerikanischen und australischen Markt durch das Amt für Umweltschutz des Kantons
abgeschlossen werden. Uri und basierend auf einem Konzept, das vom
Autor erstellt wurde. Dabei handelt es sich um
NebioSens eine langfristige, messtechnische Erfassung der
„Lichtverschmutzung“, um z. B. Veränderungen
Neben dem Patent für den Hagelsensor ist im durch Nutzerverhalten, Tourismus- und Infra-
OML-Labor vor wenigen Jahren ein weiteres strukturausbau sowie Leuchtmittelauswahl
Patent für einen Nebelsensor (NebioSens) ent- dokumentieren zu können.
standen, auch dafür hat die Firma inNET einen
Lizenzvertrag mit der htw saar abgeschlossen. Die Messstation für das Monitoring-Projekt
NebioSens nutzt einerseits das Streulicht unter wurde im Februar 2013 in Betrieb genommen.
verschiedenen Beobachtungswinkeln, um eine Seit diesem Datum werden täglich zu vier
Aussage über Nebelarten treffen zu können. Aus Zeitpunkten automatische Aufnahmen mit einer
den Streulichtanteilen unter 35°, 90° und 145° Spiegelreflexkamera (14 mm Weitwinkelobjektiv)
können die Arten „Tropfennebel“, „Eisnebel“ und gemacht, drei in der Nacht um 23:00, 01:00 und
„Rauch/Dunst“ unterschieden werden. Ande- 03:00 Uhr und eine zusätzliche Aufnahme am Tag
rerseits bestimmt NebioSens die Sichtweite in um 12:00 Uhr als Referenz. Als Belichtungsreihe
Metern aus der Abschwächung des Lichtes im für die Nachtaufnahmen wurden die folgenden
Extinktionssignal. Abbildung 2 zeigt ein Foto des Einstellwerte gewählt: 1/100 s, 1/10 s, 1 s, 3.2 s,
NebioSens-Protoyps. 10 s und 30 s. Die Tagaufnahme wird mit 1/1000 s
belichtet. Abbildung 3 zeigt eine Aufnahme bei
In der Schweiz wurde bereits eine Marktstudie Vollmond mit Föhneinfluss (23.06.2013, 03:00 h,
durchgeführt, wobei NebioSens auf große Reso- Belichtungszeit 30 s).
nanz stieß. Vor allem das Amt für Straßenwesen
(AStrA) und verschiedene Forschungseinrichtun- Im Gesamtbild und in acht definierten Teilbildern
gen warten auf eine erste Kleinserie zum Testen wird mit einer Bildanalyse-Software aus den pi-
im Feldversuch. Das AStrA denkt über Warnan- xelweisen RGB-Werten jeweils der mittlere Grau-
zeigen entlang der Autobahnen nach, bis hin zu wert bestimmt. Abbildung 4 zeigt die Zeitreihe
Anzeigen zur Geschwindigkeitsbegrenzung. Da- der mittleren Grauwerte für den Bildausschnitt
für interessant ist neben der Sichtweite auch die Andermatt, zugrunde liegen alle Nachtaufnah-
Kenntnis über den besonders schadensträchti- men mit 30 s Belichtungszeit. Allerdings wurden
gen Eisnebel. Langfristig besteht die Hoffnung, vorher die Vollmondnächte plus/minus zwei
dass Unfälle verhindert werden können durch Nächte eliminiert und auch Nebelsituationen
die Bestimmung der Sichtweite mit gleichzeitiger wurden aussortiert. Weiterhin sind in Abbildung 4
158
Unterscheidung der Nebelarten. die gewählten Ausschnitte für Sommer- und
159 Winterperiode markiert, wobei der Sommer