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Eigenschaft         Wert                         Bemerkung

            Schichtdicke        0,1 - 0,3 µm                 auf 50µm Polyimid-Folie
            Flächenwiderstand   ~100 Ω/sqr
            DMS-Widerstand      500 Ω … 50 k Ω
            DMS-Größe           wenige mm bis viele cm 2
                                         2
            DMS-Art             Einzel-DMS, Halb- und Vollbrücke
            k-Faktor            10 ± 1                       höher möglich, dann jedoch andere Eigenschaften
            k-Faktor traversal  ~½ k
            Fehler              < 0,1%                       Linearität, Hysterese, Kriechen
            TKR                 < ± 10 ppm/K                 auf Werkstoff einstellbar
            TK0                 < ± 0,2%/10K                 in Brückenschaltung
            TKC                 ~+ 0,2%/10K                  auf Edelstahl
            T-Bereich           ~-20°C … + 100°C             geklebte Folien-DMS
            R-Drift             < 1 ppm/h                    @ 85°C
            Kontaktierung       löten, crimpen               bei Folien-DMS

            Tabelle 1: Vorläufige Spezifikationen von Folien-DMS mit einem k-Faktor von 10



            Die DMS sind mit einer kostengünstig aufzu-  grund des hohen spezifischen Widerstandes und
            bringenden Schutzschicht und mit lötbaren   der sehr dünnen Schichtstärke können auch sehr
            Kontakten ausgestattet. Nach der Vereinzelung   kleine DMS bereits hohe Widerstände aufweisen.
            erfolgt die Applikation auf Sensorkörpern und die   Außerdem erlaubt die Strukturierung per Laser
            vollständige Charakterisierung der Eigenschaf-  eine sehr flexible und angepasste DMS-Gestal-
            ten. Zunächst wird eine langzeitstabile DMS-   tung.
            Variante mit einem k-Faktor von etwa 10 zur Reife
            gebracht, die vorläufigen Spezifikationen sind in   Eine neuartige Lösung mit hohem wirtschaftli-
            Tabelle 1 zusammengestellt.           chen Potential zeigt das folgende Beispiel aus der
                                                  Drucksensorik. Ein Membran-Drucksensorele-
            Anwendungen für hochempfindliche Sensorfolien  ment (Abb. 4) wird aus dem keramischen Werk-
            lassen sich auch im Bereich der Medizintechnik,   stoff ZrO  gestaltet und mit einer hochempfindli-
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            etwa zur Blutdruckmessung und Pulswellenana-  chen Sensorschicht versehen. Die Strukturierung
            lyse, sowie in der Lifestyle-Sensorik identifizie-  zur Brückenschaltung erfolgt per Laser durch das
            ren. Abbildung 3 zeigt ein Versuchsarmband zur   Einschreiben eines patentierten Musters (siehe
            Pulswellenanalyse, mit dem registrierten, zeitlich   Abb. 4) in die Schicht. Anschließend wird das
            aufgelösten Messergebnis einer Pulswelle.   keramische Element mit einem Grundkörper aus
                                                  Stahl verbunden. Bondkontakte können direkt
            Automotive Applikationen z. B. zur Beurteilung   ohne weitere Kontaktschichten sicher auf der
            mechanischer Ereignisse und kraftabhängiger   Sensorschicht aufgebracht werden. Verglichen
            Zustände stellen weitere Nutzungsmöglichkeiten   mit Stahlmembran-Drucksensoren sind viele auf-
            dar. Auch auf Gläsern und auf Stahlelementen   wändige Prozessschritte obsolet. So werden kei-
            haben sich die Schichten bereits bewährt. Auf-  ne Isolier- und Kontaktschichten benötigt und es

























              Abb. 3: Versuchsmuster eines Armbandes mit 3 Testsensoren   Abb. 4: Stationen eines Keramik-Drucksensors mit einer
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              zur Messung von Pulswellen und Blutdruck.      hochempfindlichen Sensorschicht.
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