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Kultur- und Tourismusmanagement



                              spielen, dass wir als heterogene, ethnisch viel-  Dabei wurden gleichzeitig auch Konstrukte wie
                              fältige Gesellschaft enger zusammenwachsen,   Empathie, Altruismus, Toleranz, Ausländerfeind-
                              da Menschen hierbei zur spielerischen Ausein-  lichkeit, Hilfsbereitschaft etc., die für die Integ-
                              andersetzung mit anderen Kulturen und deren   rationsbereitschaft der Bevölkerung und damit
                              Werten und Eigenheiten angeregt werden.   wiederum für den gesellschaftlichen Zusammen-
                              Kulturelle Bildung und insbesondere die Teilhabe   halt maßgeblich sind, abgefragt.
                              an kulturellen Projekten können die interkultu-
                              relle Kompetenz maßgeblich stärken und dazu   Des Weiteren wurden in qualitativen Interviews
                              beitragen, dass sowohl die Bevölkerung mit als   mit 44 Kulturschaffenden Erfahrungen zu leist-
                              auch ohne Migrationshintergrund einen Zugang   baren, geeigneten und zwischen den Gruppen
                              zum zunächst Fremden findet. Zudem können   brückenbildenden Maßnahmen sowie die hierzu
                              durch künstlerisch-kulturelle Teilhabe generell be-  notwendigen finanziellen/personellen Rahmen-
                              stehende Ängste, Vorurteile und Hemmschwellen   bedingungen eruiert. Weiterhin wurden 86
                              abgebaut und Werte wie Verständnis, Offenheit,   Interviews mit Geflüchteten durchgeführt, um
                              Toleranz und Akzeptanz gestärkt werden.  auch deren Erfahrungen und Einstellungen in die
                                                                       Analysen einbeziehen zu können. Die Ergeb-
                              Forschungsidee                           nisse der Studien sollen dazu beitragen, den
                                                                       Integrationsprozess der Geflüchteten nachhaltig
                              Seit dem Jahr 2015 wurde eine Vielzahl von   zu fördern und das allgemeine Zusammenleben
                              künstlerisch-kulturellen Teilhabe-Projekten    innerhalb unserer facettenreichen Gesellschaft zu
                              (IAPs - integrative arts projects) in Deutschland   verbessern.
                              angeboten. Jedoch sind diese meist innerhalb
                              kürzester Zeit entstanden, es erfolgte im Vorfeld   Der Zusammenhang zwischen IAPs und
                              weder eine Analyse der Zielgruppen noch wur-  Werten sowie Einstellungen
                              den nachhaltige Strategien entwickelt.
                                                                       Die Auswertungen der Ergebnisse der On-
                              Übergeordnetes Ziel bei diesem Forschungs-  line-Befragung unter der Bevölkerung in
                              projekt ist daher die Ableitung von Empfehlungen   Deutschland zeigten deutlich, dass einheimische
                              für die Entwicklung unterstützender, nachhaltig   Bürger die Integrationskraft von IAPs durch-
                              wirkender Integrationsmaßnahmen für geflüchte-  aus wertschätzen. Am häufigsten wurden die
                              te Menschen und die aufnehmende Gesellschaft   Besuche von IAPs als bereichernd, informativ
                              mittels IAPs, da Kulturinstitutionen als Bewahrer   und lehrreich beschrieben. Zum anderen gaben
                              und Vermittler von Geschichte, Kultur und Tra-  knapp 30 % der Teilnehmer der Studie an, dass
                              dition für diese Aufgabe geradezu prädestiniert   IAPs gut bzw. sehr gut geeignet sind, die Integ-
                              sind.                                    ration Geflüchteter zu fördern.

                              Dazu hat sich das Forschungsteam einerseits   Des Weiteren führten jeweils 40 % bis 50 % der
                              zum Ziel gesetzt, die Wirkungsweisen von IAPs   IAP-Teilnehmer an, dass durch die Teilnahme
                              hinsichtlich der Integration Geflüchteter zu   ihre persönlichen Einstellungen und Werte, wie
                              erforschen. Zum anderen sollten Zielgruppen   beispielsweise Toleranz, Empathie, Offenheit,
                              definiert werden, die zukünftig eine gezielte An-  Verständnis und Altruismus gestiegen sind.
                              sprache seitens der Kulturinstitutionen erlauben,
                              um somit die Effektivität und Nachhaltigkeit der   Der Vergleich der Mittelwerte bzgl. Einstellungen
                              integrativen Kulturprojekte zu erhöhen.  und Werten von Teilnehmern bzw. Nicht-Teil-
                                                                       nehmern an IAPs hat zudem gezeigt, dass die
                              Vorgehensweise                           Teilnehmer höhere Mittelwerte bei den wün-
                                                                       schenswerten Einstellungen (Empathie, Altru-
                              Als Basis dieser Charakterisierung diente eine   ismus, Toleranz etc.) und niedrigere bei den
                              Mischung aus quantitativem und qualitativem   unerwünschten Einstellungen (Fremdenfeindlich-
                              Forschungsdesign. So wurde zum einen eine   keit) aufweisen. Darüber hinaus fühlen sich die
                              repräsentative Online-Befragung unter der ein-  Teilnehmer grundsätzlich stärker mit Geflüchteten
                              heimischen Bevölkerung mit 702 Teilnehmern   verbunden, sind diesen gegenüber offener und
                              durchgeführt. Hierbei wurde abgefragt, welche   eher bereit, Vielfalt zu akzeptieren. Die Teilneh-
                              Ängste, Bedürfnisse, Vorurteile etc. sowie welche   mer haben zudem auch ein höheres Interesse
                              Wertvorstellungen hinsichtlich Integration im All-  an sozialer Teilhabe. Diese Erkenntnisse wurden
                              gemeinen und Geflüchteten bestehen und ob, –   durch die Ergebnisse einer Korrelationsanalyse
                              und wenn ja – welche Erfahrungen mit Geflüch-  zusätzlich bestätigt. Weiterhin konnten alle bei
                              teten bzw. mit IAPs bereits gemacht wurden.   der Online-Befragung unter den einheimischen
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