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Mitwirkung konnten die beteiligten Studierenden das Symposium einen ersten Beitrag für den arti-
in der Lehre zuvor theoretisch gelegte methodi- kulierten Unterstützungsbedarf liefern konnte.
sche Grundlagen empirischer Sozialforschung Nach Abschluss der Studie sollen die Ergebnisse
vertiefen und unter fachlicher Begleitung anwen- einschließlich abgeleiteter Empfehlungen zur
dungsorientiert erproben. Die kritisch-reflexive Weiterentwicklung einer kultursensiblen Pflege
Offenlegung des gesamten Forschungsprozesses älterer MigrantInnen auch weiter in die Öffent-
sowie die Chance der konstruktiven Mitgestal- lichkeit sowie in politische Entscheiderebenen
tung und Mitarbeit wurden von den Studierenden hineingetragen werden.
als sehr lerneffektiv und -effizient beschrieben.
Im Verlauf des Forschungsprojektes eröffnete Literatur
sich für sie zudem die Möglichkeit, auch an zwei
großen (nationalen und internationalen) wis- Barg S, Mauthner J, Guerrero Meneses V, Stiehr K. Migration
senschaftlichen Kongressen teilzunehmen. Eine und Alter: Analyse der Angebotsstruktur in Einrichtungen der
Studentin erhielt dabei die Möglichkeit, stell- Altenhilfe für ältere Migrantinnen und Migranten in Frankfurt am
vertretend für ihre Studierendengruppe Anteile Main. Ranstadt. Brühl; 2013
eines Vortrags zu übernehmen.
Brzoska P, Razum O. Krankheitsbewältigung bei Menschen mit
Diskussion und Schlussfolgerung Migrationshintergrund im Kontext von Kultur und Religion.
Z MedPsychol 2009, 18(3-4):151-61
Neben ihrem Nutzen für eine anwendungsorien-
tierte und praxisnahe wissenschaftliche Ausbil- Brzoska P, Razum O. Migration und Pflege. In: Schaeffer D, Win-
dung, leistet die Studie einen wichtigen Beitrag genfeld K, (Hg) Handbuch Pflegewissenschaft. 1. Aufl. Weinheim,
zum fachlichen wie politischen Diskurs einer München. Juventa; 2011:429-445
bedarfs- und bedürfnisgerechten pflegerischen
Versorgung der wachsenden Anzahl pflege- und Bundesministerium des Innern. Migrationsbericht des Bundes-
hilfsbedürftiger älterer MigrantInnen in Deutsch- amtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregie-
land. Die Exploration der Binnenperspektive der rung: Migrationsbericht 2012. Paderborn. Bonifatius; 2014
Professionellen erlaubt einen Einblick in die
An- und Herausforderungen einer kultursen- Kolleck B. Kultursensible Pflege in ambulanten Pflegediensten.
siblen Pflege aus Beteiligtensicht. Damit leisten In: Pflege & Gesellschaft, 2007, 12:263-277
die Ergebnisse, die bereits zur Veröffentlichung
in peer-reviewten Fachzeitschriften und einem Lotze E, Hübner N. Migrantinnen und Migranten in der ambulan-
Buchbeitrag aufbereitet und eingereicht wurden, ten Pflege. Ergebnisse einer Erhebung in Bremen und Bremerha-
einen wichtigen Beitrag zur Schließung der ven 2008. Gesundheitsamt Bremen: Bremen; 2008
vorhandenen Forschungslücke. Aufgrund der
in der Studie identifizierten und sich bei den Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken.
Pflegenden als drängend erweisenden Unter- 11. akt. u. überarb. Aufl. Weinheim. Beltz; 2010
stützungsbedarfe wurde seitens der Forschen-
den kurzfristig ein außerplanmäßiges eintägiges Mold F. Minority ethnic elders in care homes: a review of the
Symposium zum Thema „Interkulturelle Kompe- literature. Age Ageing 2005, 34(2):107-13
tenz in der Gesundheitsversorgung“ organisiert
und durchgeführt. Erneut wurden hierbei die Schopf C, Naegele G. Alter und Migration. Z GerontolGeriatr 2005,
wiederkehrend in das Forschungsprojekt einbe- 38(6):384-95
zogenen Studierenden aktiv beteiligt. Eingeladen
wurden professionelle Gesundheitsakteure, Statistisches Bundesamt. Bevölkerung mit Migrationshinter-
Migrationsdienste, Pflegestützpunkte u. a., aber grund. Ergebnisse des Mikrozensus. Wiesbaden. 2013
auch beispielsweise Migrationsvereine. Das
Symposium diente vornehmlich als Plattform der Wingenfeld K. Studien zur Nutzerperspektive in der Pflege.
Vernetzung und des fachlichen Austausches. Es Bielefeld. Institut für Pflegewissenschaft an der Universität
führte unterschiedliche Dienstleister zusammen Bielefeld; 2003
und zeigte den Teilnehmenden regional existie-
rende Unterstützungsangebote für die Bewälti-
gung ihrer vielfältigen Herausforderungen in der
Pflege von MigrantInnen auf. Die Rückmeldungen
97 der TeilnehmerInnen machten deutlich, dass