Page 99 - HTW_25_Jahre_Forschung
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Mitwirkung konnten die beteiligten Studierenden  das Symposium einen ersten Beitrag für den arti-
                                  in der Lehre zuvor theoretisch gelegte methodi-  kulierten Unterstützungsbedarf liefern konnte.
                                  sche Grundlagen empirischer Sozialforschung   Nach Abschluss der Studie sollen die Ergebnisse
                                  vertiefen und unter fachlicher Begleitung anwen-  einschließlich abgeleiteter Empfehlungen zur
                                  dungsorientiert erproben. Die kritisch-reflexive   Weiterentwicklung einer kultursensiblen Pflege
                                  Offenlegung des gesamten Forschungsprozesses  älterer MigrantInnen auch weiter in die Öffent-
                                  sowie die Chance der konstruktiven Mitgestal-  lichkeit sowie in politische Entscheiderebenen
                                  tung und Mitarbeit wurden von den Studierenden  hineingetragen werden.
                                  als sehr lerneffektiv und -effizient beschrieben.
                                  Im Verlauf des Forschungsprojektes eröffnete   Literatur
                                  sich für sie zudem die Möglichkeit, auch an zwei
                                  großen (nationalen und internationalen) wis-  Barg S, Mauthner J, Guerrero Meneses V, Stiehr K. Migration
                                  senschaftlichen Kongressen teilzunehmen. Eine   und Alter: Analyse der Angebotsstruktur in Einrichtungen der
                                  Studentin erhielt dabei die Möglichkeit, stell-  Altenhilfe für ältere Migrantinnen und Migranten in Frankfurt am
                                  vertretend für ihre Studierendengruppe Anteile   Main. Ranstadt. Brühl; 2013
                                  eines Vortrags zu übernehmen.
                                                                        Brzoska P, Razum O. Krankheitsbewältigung bei Menschen mit
                                  Diskussion und Schlussfolgerung       Migrationshintergrund im Kontext von Kultur und Religion.
                                                                         Z MedPsychol 2009, 18(3-4):151-61
                                  Neben ihrem Nutzen für eine anwendungsorien-
                                  tierte und praxisnahe wissenschaftliche Ausbil-  Brzoska P, Razum O. Migration und Pflege. In: Schaeffer D, Win-
                                  dung, leistet die Studie einen wichtigen Beitrag   genfeld K, (Hg) Handbuch Pflegewissenschaft. 1. Aufl. Weinheim,
                                  zum fachlichen wie politischen Diskurs einer   München. Juventa; 2011:429-445
                                  bedarfs- und bedürfnisgerechten pflegerischen
                                  Versorgung der wachsenden Anzahl pflege- und   Bundesministerium des Innern. Migrationsbericht des Bundes-
                                  hilfsbedürftiger älterer MigrantInnen in Deutsch-  amtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregie-
                                  land. Die Exploration der Binnenperspektive der   rung: Migrationsbericht 2012. Paderborn. Bonifatius; 2014
                                  Professionellen erlaubt einen Einblick in die
                                  An- und Herausforderungen einer kultursen-  Kolleck B. Kultursensible Pflege in ambulanten Pflegediensten.
                                  siblen Pflege aus Beteiligtensicht. Damit leisten   In: Pflege & Gesellschaft, 2007, 12:263-277
                                  die Ergebnisse, die bereits zur Veröffentlichung
                                  in peer-reviewten Fachzeitschriften und einem   Lotze E, Hübner N. Migrantinnen und Migranten in der ambulan-
                                  Buchbeitrag aufbereitet und eingereicht wurden,   ten Pflege. Ergebnisse einer Erhebung in Bremen und Bremerha-
                                  einen wichtigen Beitrag zur Schließung der   ven 2008. Gesundheitsamt Bremen: Bremen; 2008
                                  vorhandenen Forschungslücke. Aufgrund der
                                  in der Studie identifizierten und sich bei den   Mayring P. Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken.
                                  Pflegenden als drängend erweisenden Unter-  11. akt. u. überarb. Aufl. Weinheim. Beltz; 2010
                                  stützungsbedarfe wurde seitens der Forschen-
                                  den kurzfristig ein außerplanmäßiges eintägiges   Mold F. Minority ethnic elders in care homes: a review of the
                                  Symposium zum Thema „Interkulturelle Kompe-  literature. Age Ageing 2005, 34(2):107-13
                                  tenz in der Gesundheitsversorgung“ organisiert
                                  und durchgeführt. Erneut wurden hierbei die   Schopf C, Naegele G. Alter und Migration. Z GerontolGeriatr 2005,
                                  wiederkehrend in das Forschungsprojekt einbe-  38(6):384-95
                                  zogenen Studierenden aktiv beteiligt. Eingeladen
                                  wurden professionelle Gesundheitsakteure,   Statistisches Bundesamt. Bevölkerung mit Migrationshinter-
                                  Migrationsdienste, Pflegestützpunkte u. a., aber   grund. Ergebnisse des Mikrozensus. Wiesbaden. 2013
                                  auch beispielsweise Migrationsvereine. Das
                                  Symposium diente vornehmlich als Plattform der   Wingenfeld K. Studien zur Nutzerperspektive in der Pflege.
                                  Vernetzung und des fachlichen Austausches. Es   Bielefeld. Institut für Pflegewissenschaft an der Universität
                                  führte unterschiedliche Dienstleister zusammen   Bielefeld; 2003
                                  und zeigte den Teilnehmenden regional existie-
                                  rende Unterstützungsangebote für die Bewälti-
                                  gung ihrer vielfältigen Herausforderungen in der
                                  Pflege von MigrantInnen auf. Die Rückmeldungen
 97                               der TeilnehmerInnen machten deutlich, dass
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