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22 wie läuft’s denn so, start-ups? Qivalon 23
Qivalon
Smarte Technologien
für Spedition, Logistik
und Transport
text Iris Krämer-Schmeer as haben der Güterkraftverkehr und
die Formel 1 gemeinsam? Na? Genau
W – die anhaltende Diskussion über
Tankstopps. In der Formel 1 sind sie seit 2010 verbo-
ten. Die Fahrer starteten das Rennen mit wenig Sprit,
um Gewicht zu sparen und schneller zu sein. Auf-
gabe des Teams am Kommandostand war es dann,
auszutüfteln, wann der richtige Zeitpunkt war für
Boxenstopp und Tanken. Mit Bauchgefühl kam man
da nicht weiter … Algorithmen mussten her: Sie kal-
kulierten die richtige Menge Sprit, zur richtigen Zeit,
damit es aufs Treppchen klappt.
So eine Aufgabe muss für Logistik -Unternehmer
geradezu lustig klingen. Für J.S. Logistics zum Bei-
spiel. Allein dieser mittelständische Familienbetrieb
im Dreiländereck hat eine Flotte von über 70 Fahr-
zeugen, die täglich Lasten durch ganz Europa beför-
dern. Da werden Tankmengen und Tankstopps eben-
so wie in der Formel 1 zum strategischen Faktor für
die Wettbewerbsfähigkeit. Schon vor Antritt der
Touren muss das Zuladungsgewicht in Hinblick auf
den Spritverbrauch berücksichtigt werden, ebenso
wie das Streckenprofil (Nah- oder Fernverkehr? Fast
nur Autobahn oder geht’s über die Schwäbische
Alb?). Führt die Fahrt ins Ausland, wo der Sprit even-
tuell teurer sein könnte? Wann lohnt ein Umweg, um
günstig zu tanken, ohne den Liefertermin zu gefähr-
den? »Zusammen mit den restriktiven Lenk- und
Ruhezeiten des Fahrers hilft auch hier kein Bauch-
gefühl«, bestätigt Qivalon-Geschäftsführer Christian
Ebert. »Das sind eine Menge Rahmenbedingungen,
die es zu optimieren gilt.«