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Maschinenbau und Verfahrenstechnik









            Entwicklung von vertikalen Kleinwindanlagen als

            Ergänzung der Energieversorgung im urbanen Raum




            Prof. Dr.-Ing. Frank Rückert
            Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
            Daniel Lehser-Pfeffermann, M.Sc.
            Dipl.-Ing. Danjana Theis
            Fakultät für Ingenieurwissenschaften




            Mit der Unterzeichnung der Pariser Abkommen
            und den politischen Programmen rund um die
            Energiewende setzt Deutschland auf eine nach-
            haltige und regenerative Energieversorgung. Mit
            dem beschlossenen Atomausstieg bis 2021 und
            dem Kohleausstieg bis 2038 werden alternative
            Energieversorgungskonzepte benötigt. Dabei zäh-
            len Sonne (Photovoltaik und Solarthermie) sowie
            Wind zu den wichtigsten Konzepten. Durch eine
            dezentrale Erzeugung innerhalb von Parks oder
            auf Dachflächen wird dies bereits heute erfolgreich
            umgesetzt. Aufgrund der Geographie ergeben
            sich bei der Windparkplanung allerdings Heraus-
            forderungen, welche einen Nord-Süd-Energie-
            transport notwendig machen.

            Windkanal als Lehr- und Forschungsstätte

            In Fortführung der bereits sehr erfolgreichen His-
            torie der Windenergieanlagenentwicklung an der
            htw saar wurde im Jahr 2012 in neuen Räum-
            lichkeiten ein Windenergielabor eingerichtet.
            Dabei wurde unter anderem ein Schwerpunkt für
            zukünftige Forschungsvorhaben im Bereich de-  der Hochschulgebäude stehen detaillierte   Abb. 1: Prototyp einer vertikalen
            zentraler Kleinwindanlagen gesetzt. Speziell die   Wetterdaten über Zeiträume von zwei Jahren zur   Kleinwindenergieanlage in der
            Entwicklung von vertikalen Rotoren wird seither   Verfügung. Ausgehend von diesen Daten wurde   Teststrecke des Windkanals
            untersucht. Ziel ist dabei, die Stromgenerierung   mittels einer eigenentwickelten Software eine
            möglichst in der Nähe des Bedarfes umzusetzen.   Rotordesignstudie durchgeführt. Als Ergebnis
            Eine besondere Schwierigkeit, die an solchen   steht ein Rotordesign für eine Anlage mit 2 kW
            Standorten vornehmlich im Stadt- und Stadt-  Nennleistung bei einem Rotordurchmesser von
            randbereich auftritt, sind turbulente Strömungen.   2,5 m und einer Höhe von 2,5 m zur Verfügung.
            Zudem müssen Geräuschemissionen, Schatten-  Zur Validierung des Softwaretools und der Unter-
            wurf sowie Akzeptanz der umliegenden Bevölke-  suchung der Anlage wurde dieser Rotor aerody-
            rung bei Standorten berücksichtigt werden.  namisch herunterskaliert, sodass er im laboreige-
                                                     nen Windkanal vermessen werden kann.
            Vertikale Kleinwindanlage für den urbanen
            Raum                                     Ausgehend von diesem ersten Prototyp ent-
                                                     wickelt die Forschungsgruppe einen Prozess-
            Beginnend mit Messungen der Windgeschwin-  ablauf, mit welchem standort- und bedarfs-
            digkeiten und Windrichtungen auf den Dächern   angepasste vertikale Kleinwindanlagen realisiert
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