Page 42 - Jubibroschuere_2019
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Disziplinübergreifende Beiträge
Neue Herausforderungen für den Wissens-
und Technologietransfer
Interview mit der neuen Geschäftsführerin der FITT gGmbH Mirjam Schwan
Frau Schwan, Sie haben die Geschäftsfüh- Ich bin mit der Dynamik des Projektgeschäfts
rung der FITT gGmbH im April dieses Jahres und mit Förderprogrammen entsprechend
angetreten. Womit haben Sie die Gesell- vertraut. Sicherlich sah man auch die Chance,
schafter aus Ihrer Sicht überzeugt? meine nationalen und internationalen Kontakte
und Projekterfahrungen für die htw saar und den
Die FITT gGmbH übt als Transferinstitut eine Standort Saarland nutzbar zu machen.
klassische Schnittstellenfunktion aus. Sie bietet
den Professorinnen und Professoren der htw Die ersten Monate hier in Saarbrücken waren
saar sowie Gründern und Gründungsinteressier- für mich sehr spannend. Ich habe ein sehr gutes
ten, Unternehmen, Institutionen und öffentlichen und motiviertes Team vorgefunden, lerne den
Auftraggebern eine hochflexible Plattform, um Hochschulkontext nach und nach kennen und
miteinander im Rahmen von Forschungs- und knüpfe eine Menge neuer Kontakte. Ich freue
Entwicklungsprojekten zu kooperieren oder sich mich auf die weiteren Aufgaben.
unternehmerisch selbständig zu machen.
Angewandte Hochschule mit eigenem
Da ich über langjährige Führungserfahrung in Transferinstitut – ist dieses Konstrukt noch
eben diesem institutionellen Umfeld verfügte und immer aktuell?
erfolgreich Projekte an der Schnittstelle zwischen
Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Institu- Die große Nachfrage nach Unterstützung und
tionen umgesetzt habe, ergab sich eine gute Vermittlung zeigt uns jeden Tag, wie aktuell
Passung. Mir ging und geht es immer darum, das Konstrukt ist. Die FITT gGmbH ist heute
Neues aufzubauen und die richtigen Partner aktiv innerhalb der Hochschule, der saarländischen
zusammenzubringen, um so einen Beitrag zu In- Wirtschaft, Politik und Institutionenlandschaft
novation und Wertschöpfung zu leisten. Das war sowie auch darüber hinaus sehr bekannt und
die Leitlinie während meiner 14-jährigen Tätigkeit geschätzt. Dennoch stehen wir auch vor großen
an den Auslandshandelskammern in Chile und Herausforderungen, die es in den nächsten Jah-
Tschechien, aber auch in den letzten Jahren an ren anzupacken gilt. Die FITT ist in den letzten
der Industrie- und Handelskammer Offenbach Jahren stetig gewachsen, das von uns verwal-
am Main. Dort habe ich beispielsweise mehrere tete Drittmittelvolumen ebenfalls. Der Transfer
branchenübergreifende Innovationsnetzwerke von der Wissenschaft in die Wirtschaft und
mit hessischen Hochschulen und Unternehmen umgekehrt ist aber trotzdem kein Selbstläufer.
ins Leben gerufen. Die Initiativen erreichten eine Wir müssen immer wieder neu dafür werben,
hohe Sichtbarkeit, sowohl auf hessischer als sowohl in der Professorenschaft als auch bei
auch auf nationaler Ebene und werden heute den Unternehmen, und hier ganz besonders bei
erfolgreich weitergeführt. Konkrete Forschungs- den kleinen und mittelständischen Betrieben.
und Entwicklungsprojekte entstanden und ent- Darüber hinaus ist es wichtig, sich immer wieder
stehen daraus. Gedanken über die richtigen Instrumente und