Page 27 - HTW_25_Jahre_Forschung
P. 27
Wissenschaftlicher
Nachwuchs
Daniel Fickinger
Abseits der Diskussionen um den Königsweg zur Promotion für
FH-Absolvent/innen ist Daniel Fickinger ein exzellentes Beispiel
dafür, worum es bei einer Dissertation zuallererst geht: um die
individuelle Förderung außerordentlich talentierter Nachwuchs-
wissenschaftler.
Der htw-saar-Absolvent promovierte an der Technischen
Universität Kaiserslautern am Fachbereich Maschinenbau und
Verfahrenstechnik zum Thema „Untersuchungen an Aktivkohle-
fasergewebe – Adsorption, Co-Adsorption und innere Struktur“
und schloss seine Doktorarbeit „summa cum laude“ ab. Damit
war er der bisher beste externe Promovend am Lehrstuhl für
thermische Verfahrenstechnik der TU.
Während seines Masterstudiums arbeitete der Jungakademiker
als studentische Hilfskraft im Institut für Physikalische Prozess-
technik (ipp-htw saar), sein späteres Forschungsthema kristal-
lisierte sich zu dieser Zeit schon heraus. Weitere Forschungs-
arbeiten an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA,
bekräftigten seinen Wunsch, wissenschaftlich zu arbeiten.
Fickinger erbrachte während der Promotion an der TU Kai-
serslautern zusätzliche Studien- und Prüfungsleistungen, die
gemeinhin als Eignungsfeststellungsverfahren bezeichnet wer-
den. Nennenswerte Wissenslücken zu seinem Studium stellte
er dabei nicht fest.
Viel wichtiger sei die intensive Betreuung und Unterstützung
durch Professor Kimmerle, Leiter des ipp-htw saar, und Dr. Eg-
bert Schippert, Senior Consultant des ipp-htw saar, gewesen. Im
Rahmen einer Vollzeitstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter
führte der Promovend die für seine Arbeit notwendigen expe-
rimentellen Untersuchungen an der htw saar durch. Professor
Kimmerle half bei den Anträgen für die erforderlichen Gelder,
stand unablässig mit seinem Fachwissen zur Seite und gab den
nötigen Ansporn, über vier Jahre am Ball zu bleiben. Insgesamt
optimale Voraussetzungen, um sehr gute wissenschaftliche
Arbeit zu leisten.
Wie geht es weiter? Dr. Fickinger will zunächst in der Industrie
Praxis sammeln. Dass er später als Wissenschaftler an eine
Fachhochschule zurückkehrt, wäre durchaus denkbar. Vielleicht
seien dann aktuell noch bestehende Hemmnisse zum Promo-
tionsverfahren kein Thema mehr. Deutschland sei gut beraten,
das Potential junger erfolgreicher Wissenschaftler mit hohem
Anwendungsbezug zu nutzen.
25