Page 110 - Jubibroschuere_2019
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Umwelt & Ressourcen

            diese Netzbereiche sehr fein gestaltet. Das   der Strömung angepasste Netz zu guten Resul-
            erstellte Netz berücksichtigt Strömungsvorgänge   taten geführt hat.
            für Abflussraten von 1 bis 30 l/s und erlaubt die
            Betrachtung ganz unterschiedlicher Überfall-  Der Vergleich der beiden Abflusssituationen
            höhen.                                   verdeutlicht, dass die Überfallhöhe mit zuneh-
                                                     mendem Volumenstrom steigt. Die Ausdehnung
            Die Simulationen werden mit dem Softwarepro-  des beeinflussten Wasserspiegels im Oberstrom
            dukt „ANSYS Fluent“ durchgeführt, das in der   nimmt mit dem Volumenstrom zu, die Markie-
            numerischen Strömungsmechanik etabliert ist.   rung 1 verschiebt sich zum Zulauf. Der Überfall-
            Es erlaubt die aufgabenbezogene Zuordnung   strom entfernt sich mit höherem Volumenstrom
            von Randbedingungen und Modellerweiterungen   von der Wehrschwelle (Markierung 2). Folglich
            wie zum Beispiel mit einem Turbulenzmodell. Die   nimmt auch die Fließgeschwindigkeit zu.
            Ergebnisvisualisierung und die Bestimmung der
            Auswertungsgrößen erfolgen mittels „ANSYS   Herstellerangaben und Messdaten der Uni-
            CFD-Post“.                               versität Stuttgart

            Bewertung der Simulationsergebnisse für   Zur Bewertung der Simulationsergebnisse
            verschiedene Volumenströme               hinsichtlich ihrer Validität werden sie mit Daten
                                                     verglichen, die der Messwehrhersteller zur Ver-
            In den Abbildungen 4 und 5 sind die berech-  fügung gestellt hat [8], und mit Messwerten, die
            neten Wasser- und Luftphasen beispielhaft für   bei Experimenten im Wasserbaulabor der Uni-
            die Volumenströme von 6 l/s (Abb. 4) und von   versität Stuttgart [6] gewonnen wurden.
            30 l/s (Abb. 5) dargestellt. In beiden Fällen wird
            deutlich, dass sich entlang der Oberfläche des   Im Auftrag der UFT GmbH ist an einem Labor-
            Wehrprofils und im Abströmbereich ein dünner   prüfstand des Institutes für Wasserbau der
            Wasserfilm einstellt. Es ist ersichtlich, dass das   Universität Stuttgart ein Tragflügelmesswehr vom
                                                     Typ TFM 150 untersucht worden [6]. Das Mess-
                                                     wehr ist in einer Kipprinne mit einer Breite von
                                                     1,0 m angeordnet und mit verschiedenen Ab-
                                                     flüssen beaufschlagt worden. Das Wehr besitzt
                                                     eine Höhe von 0,4 m. Die sich bei den Volumen-
                                                     strömen im Oberstrom einstellenden Überfall-
                                                     höhen sind mit Hilfe eines Stechpegels erfasst
                                                     worden. Die Anströmstrecke im Oberwasser hat
                                                     eine Länge von rund 9 m. Die am TFM 150 ge-
                                                     wonnenen Messdaten lassen sich mit Hilfe des
                                                     Froude’schen Modellgesetzes [7] auf Form und
                                                     Größe eines TFM 300 umrechnen und können
                                                     daher für die Bewertung der Simulationsergeb-
                                                     nisse herangezogen werden.

            Abb. 4: Wasser- und Luftphase bei einem Volumenstrom   Gegenüberstellung von Messwerten, Her-
            von 6 l/s (Quelle: eigene Darstellung)   stellerangaben, Simulationsergebnissen
                                                     und Kalibrierungskurve

                                                     Einen Vergleich der Simulationsergebnisse
                                                     mit den skalierten Messwerten der Universität
                                                     Stuttgart und den Angaben der UFT GmbH zeigt
                                                     Abbildung 6 für den Volumenstrombereich von
                                                     1 bis 30 l/s.

                                                     Über den gesamten Wertebereich stimmen die
                                                     Kennlinien gut überein. Bei höheren Volumen-
                                                     strömen lassen sich tendenziell etwas größere
                                                     Unterschiede erkennen. In diesem Bereich liegen
                                                     höhere Strömungsgeschwindigkeiten und stärke-
                                                     re Auswirkungen der seitlichen Wandreibung auf
            Abb. 5: Wasser- und Luftphase bei einem Volumenstrom   die Strömung vor, die bei der zweidimensionalen
            von 30 l/s (Quelle: eigene Darstellung)  Modellierung vernachlässigt werden. Insgesamt
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